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11.04.2012

eBook-Land Woche 25

Bücher im Verkauf: 4 | Eigene: 1 | Einkünfte: 94,29 € | Händler: 6
Diesmal am Mittwoch weil ich schlichtweg wegen des Feiertages einiges durcheinander gebracht habe. Vor allem die Wochentage, aber auch meinen Tag-Nacht-Rhytmus.

In eigener Sache
Okay, einige wundern sich wahrscheinlich, wo Feuchten Fußes bleibt. Nun, zwei Dinge sind passiert. Das eine ist wichtig für Wissenschaftsbücher, das andere für kostenlose Angebote.
Zunächst die Wissenschaft: Bücher über wissenschaftliche Themen stehen immer unter dem Damoklesschwert schneller Veraltung. Das gilt besonders für Wissenschaften mit ungewöhnlich viel Bewegung und Veränderung in kurzer Zeit: Astronomie, Physik und eben Paläontologie. In diesem Fall erfuhr ich prompt am Dienstag abend von einer neuen Entwicklung, die exakt das Thema meines Buches (Evolution der ersten Amphibien) betraf. Glücklicherweise widersprach es dem nicht sondern stützte vielmehr die Thesen, die ich dem Buch zu Grunde legte (Pederpes finneyae ist in der Tat die Übergangsform zwischen Fischlurchen und Lurchen), dennoch gab es ein paar Stelen die ich dadurch aktualisieren udn anpassen musste. Dazu kam ich wegen privater Termine erst am Donnerstag abend.
Hier spielt dann der zweite Punkt eine Rolle: Ostern. Mein Buch sollte ja die ersten zwei Tage kostenlos erhältlich sein. Das ist weniger effektiv, wenn sowieso alle ihre Bücher kostenlos abgeben und genau das passiert traditionell an Feiertagen wie eben Ostern. Also entschied ich mich, noch etwas zu warten.
Es wird dann wahrscheinlich, die Bearbeitungszeit von 24-48 Stunden bei Amazon eingerechnet, im Laufe der kommenden Nacht oder des morgigen Tages erscheinen.
Noch etwas zu den Zahlen: Der Luftpirat verkauft sich gar nicht. Bleibt das so, wird es auch keine weiteren von mir ins eBook-Format konvertierten Bände geben. Ich vermute, die Serie ist einfach zu unbekannt und die wenigen Liebhaber, die sie kennen, sind bereit, den höheren Preis für die Nachdrucke auszugeben um sie als Sammler auch in Papierform zu haben. Schade, aber ist dann halt so.
Unterdessen schaffte es Dieses Cover ist Müll! unter die 10.000 bestverkauften eBooks bei Amazon. Aktuell (48 Stunden später) ist es wieder unter 20.000 gefallen, hier scheint also ein Bereich mit starker Bewegung zu sein. Da das Ergebnis etwa einem verkauften Buch pro Woche entspricht scheint das auch der Durchschnitt zu sein - zumindest tummeln sich in diesem Zahlenbereich sehr viele Titel und tauschen ständig Plätze, eine typische Erscheinung in einem Mittelfeldbereich.

Aus der Szene
Besonders interessant fand ich diese Woche die von Taleist aufgeworfene Frage, ob die ständige Verfügbarkeit von Worterklärungen über die Wörterbuchfunktion von eReadern unsere Möglichkeiten verändert, wie wir unsere Geschichten schreiben - vor allem was den Wortschatz betrifft. Und ob das wiederum dazu führt, dass unsere Kinder einen breiteren Wortschatz lernen als wir mit unseren Papierbüchern, die immer auf Verständlichkeit bedacht geschrieben werden. Definitiv nachdenkenswert. IMmerhin steigt trotz allem weiterhin der Anteil der Menschen, die Bücher lesen.
Natürlich geht auch die Urheberrechtsdebatte weiter. Während das Handelsblatt ordentlich Werbung für die Piraten macht und sich zugleich endgültig zur Bild-Zeitung des Wirtschaftsjournalismus abstempelt wird Libri beim Leistungsschutzrecht mit einer wunderbar konsequenten Aktion aktiv und verzichtet zukünftig auf Zitate aus Presserezensionen in der Buchwerbung. In Amerika fällt einigen unterdessen auf, dass DRM vor allem Klein- und Mittelunternehmern schadet - Piraterie aber immer noch nicht wirksam verhindert, eher im Gegenteil. Eine andere Gier-Strategie, der eBook-Verkauf ohne Händler zeigt bei Harry Potter seine Nachteile: Auch wenn diese Bücher sich allein durch ihre Bekanntheit extrem gut verkaufen stellt das nicht nur die Nachhaltigkeit des Erfolgs in Frage, sondern auch die Praktikabilität des Eigenverkaufs bei weniger bekannten Autoren als etwa J. K. Rowling. Das dürfte in Zukunft noch wichtiger werden, denn allem Anschein nach koppeln sich die eBook-Verkäufe immer stärker von den Printverkäufen ab.

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