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05.01.2012

Straßenausgleichsmaßnahmen

Mal wieder etwas Politik, jetzt wo es langsam aus der Winterpause rausgeht. Das Folgende ist eine Idee, deren Umsetzung in Mönchengladbach wohl aussichtslos ist. Keine Partei ausser den Grünen und der Linken würde einen solchen Vorschlag in unserem autoverliebt-rückständigen Metropölchen mittragen.
Ich schreibe es hier in der Hoffnung, einen solchen Plan als Denkanstoß für andere Kommunen einzubringen.

Straßenausgleichsmaßnahmen
Straßen kosten Geld. Das mag zunächst trivial erscheinen, aber was gerne vergessen wird: Sie kosten auch nach dem erfolgten Bau weiter Geld. Je nach Zustand, Alter, Material und Belastung zwischen wenigen hundert und ein paar zehntausend Euro pro Kilometer. Benutzung und Wetter fordern ihren Tribut, es gibt Aufrisse für Strom, Telekommunikation, Wasser und Gas, Schlaglöcher und Risse wollen gefüllt werden.
Unter diesen Umständen ist es für eine finanziell in der Klemme steckende Stadt (also inzwischen fast jede) kaum möglich, Straßenbaumaßnahmen durchzuführen, selbst wenn sie sinnvoll sein sollten. Leider sind diese Folgekosten aber regelmäßig nicht im Blick der Akteure und so wird die jährliche Last an Pflichtausgaben munter weiter erhöht.
Mein Gegenmittel ist genau das, wonach es klingt: Straßenausgleichsmaßnahmen.
Im Grunde bedeutet das, bei jedem Straßenneubau ist anderswo im Stadtgebiet eine entsprechende Straßenfläche stillzulegen. Ob man die „entsprechende Fläche“ nach Quadratmetern oder jährlichen Kosten festsetzen will, sei jeder Kommune selbst überlassen, für beides gibt es gute Argumente.
Der Effekt dessen wäre insgesamt eine Optimierung des Straßennetzes auf die Bedarfe sowie zumindest eine Verlangsamung der Flächenversiegelung. Wirklich benötigte Straßen könnten gebaut werden, nicht mehr benötigte können - was bisher so gut wie gar nicht passiert - systematisch abgerissen werden. Fast jede Stadt hat irgendwo überflüssige Straßen - praktisch unbenutzte Nebenstraßen ohne Anwohner, fehlkonzipierte Umgehungsstraßen, Rudimente längst abgerissener Wohngebiete und verschwundener Gewerbebetriebe. Die liegen nur rum und verursachen Kosten.

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