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31.01.2012

eBook-Land: Woche 15

Bücher im Verkauf: 3 | Eigene: 1 | Einkünfte bisher: 31,29 € | Händler: 6
In eigener Sache
Castor schreibt sich mal völlig anders als meine bisherigen Projekte, denn erstmals plotte ich vorher. Normalerweise schreibe ich einfach ohne vorher zu plotten. Das Interessante daran ist, dass es auch als einziges meiner Projekte absolut und 100% im Zeitplan liegt. Vielleicht hat Plotten doch etwas für sich.
Hier sei auch noch einmal die Bitte wiederholt, mir bei einer Formatierungsfrage zu helfen: Es gibt im Deutschen verschiedene Varianten von Anführungszeichen und ich möchte wissen, welche die Leser für die beste halten, um fortan diese in all meinen deutschsprachigen Veröffentlichungen zu nutzen. Dazu habe ich links in der Seitenleiste eine entsprechende Umfrage angebracht, die noch 10 Tage läuft.

Freundliche Hinweise
Fangen wir mal mit Wilhelm Ruprecht Frieling an, der nach einigen Ratgebern für Autoren nun ein Buch mit Autoren erstellt hat. Wie man erfolgreich E-Books verkauft bietet Interviews mit einigen erfolgreichen und namhaften eBook-Autoren. Ich hab es noch nicht durch, aber mir fällt durchaus positiv auf, dass die Interviews echte Gespräche sind, keine der leider all zu üblich gewordenen Fragerunden. Zugleich kündigt der Autor im Vorwort auch an, spätere Ergänzungen anzudenken. Das finde ich bei eBooks immer gut, mach ich ja selber auch.
Immer wieder angenehm, wenn man bekannte Gesichter in der Zeitung findet. Nunja, meistens, hier aber schon: Jutta Profijts Krimi Kühlfach: Betreten verboten ist zwar schon seit einem Monat raus, aber Jutta drischt offenbar grade noch etwas auf die Werbetrommel ein. Schade nur, dass der Deutsche Taschenbuch-Verlag die unrühmliche Tradition fortsetzt, eBooks nur einen Euro unter der Printausgabe anzusetzen.

Aus der Szene
Interessant, aber offenbar im Sande verlaufen war es, als letzte Woche jemandem auffiel, dass Apple mit seinem iBooks-Vorstoß das bisher als Standard geltende ePub-Format für eBooks angreift. Das tat zwar auch schon Amazon, aber die ersetzten es durch ein ähnlich offenes Format. Apple bietet nun ein Format an, welches nur von Apple-Kunden gekauft und erstellt werden kann. Allerdings scheint es der Apple-User-Gemeinde in ihrem güldenen Käfig hervorragend zu gefallen.
Sigmas Gabriel lässt sich in einer meines Erachtens etwas seltsam anmutenden Hinterzimmer-Besprechung vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels von der Buchpreisbindung für eBooks überzeugen, was ich auch weiterhin zweifelhaft finde. Übrigens hat Buchreport.de im Gegensatz zum Börsenblatt meinen Kommentar nie freigeschaltet. Dort schaltet man offenbar nur Kommentare frei, die der eigenen Linie entsprechen.
Die Süddeutsche Zeitung startet eine Debatte neu, die bereits in den 90ern ausgestanden war. Damals versuchten sich diverse Autoren daran, mit Hilfe von Webtechnologien die klassische Art und Weise Geschichten zu schreiben zu revolutionieren. Dass das damals kläglich daran scheiterte, dass es ganz einfach nicht den Bedürfnissen der Leser entsprach, die einfach nur lesen wollten, muss man nicht wissen, wenn man damals noch nicht im Netz war. Es sei denn, man schreibt Artikel über derlei Ideen. Aber zumindest ist „The Medium is the Massage“ einer der amüsantesten Tippfehler der Woche.
Unterdessen hat ein CDU-Hinterbänkler aus Korschenbroich durch einen Artikel im Handelsblatt Berühmtheit Bekanntheit erlangt und blamiert sich in der Süddeutschen munter weiter. Das wäre alles nicht passiert, hätten die Korschenbroicher bei der letzten Bundestagswahl für Horst Schlämmer gestimmt. Oder die Piraten.
Auf eBooks bezieht Heveling sich zwar nur in einem Nebensatz, aber das Thema immerhin. Es sei zudem zugestanden: So bescheuert, wie der ganze Text ist, zumindest ist er literarisch betrachtet sehr hübsch geschrieben, mit kreativen Metaphern. Die sind zwar - darin Vergleichen gleich - schwer hinkend, da der Verfasser die Hälfte der von ihm genutzten Begriffe offensichtlich nicht versteht, aber das passiert den besten Literaten. Wenigstens sind sie definitiv nicht abgeschrieben.
Ich warte indes weiter auf den Tag, an dem ein in Mönchengladbach geborener Bundespolitiker nicht vollkommen peinlich für alle Umstehenden ist.
Eigenerklärung: Ich war auf dem selben Gymnasium wie Heveling und kenne einen Landtagsabgeordneten, der in Dialekt und Auftreten frapant an Schlämmer erinnert. Mein Leben ist seltsam.

Kindle gegen Bücherregal
Diesmal hat es meine Schiller-Sammlung getroffen. Wenn man die zwei dünnen Bände so bezeichnen mag.
Zum einen ein ziemlich zerfleddertes Heftchen von Wilhelm Tell, zum anderen eine Faksimile von Schillers Abschlussarbeit Versuche über den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen. Damit verringert sich auch der Bestand von in Fraktur gesetzten Schriften, die ich eigentlich sehr gerne lese, aber offenbar ist es möglich, dem Kindle über eine kleine Manipulation auch diese Schrift beizubringen. Sicher ein interessantes Projekt für die Zukunft ist der Versuch, dem Kindle das Umschalten zwischen Antiqua und Fraktur beizubringen. Ich glaube, das wäre möglich.
Wie dem auch sei: Wilhelm Tell erwies sich mit Preisen um 0,01 € als wertlos (zumal im Zustand meines Exemplars, die Arbeit hingegen geht etwa zum doppelte Preis, für den ich sie einst gekauft habe weg. Ich werde sie somit bei amazon zum Verkauf stellen.

Nicht ganz so erfolgreich verlief das Vorhaben eines größeren Anschlages auf mein Bücherregal: Amazon bietet die Möglichkeit, gebrauchte Bücher und Videospiele gegen Guthaben einzutauschen. Obwohl die Preise im direkten Vergleich wohl sehr gut sein sollen, war ich doch sehr enttäuscht: Die Auswahl an einsendbaren Titeln ist extrem gering. Von etwa 50 versuchten Bänden waren nur wenige eintauschbar und die Preise waren lächerlich. Als ich den Versuch abbrach, zeigte mein „Warenkorb“ 4,50 € Gegenwert für die folgenden vier Titel, wobei das DS-Spiel davon 3,50 € ausmachte. Nein danke.

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