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14.11.2011

Windpark JHQ

" Es gibt von Seiten der NVV konkrete Planungen was Windräder und Kollektoren betrifft. Allerdings ist noch nicht die Zeit gekommen, um öffentlich über die Standorte zu reden. Sicher ist aber: Es wird keine großen Parks geben." - Lothar Beine
So Lothar beine in einem Interview mit der Rheinischen Post, das alleine schon genügend Stoff bietet, um mein Blog einen Monat lang zu füllen. Mindestens. Beine ist Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat und Aufsichtsratsvorsitzender des Nahversorgers NVV, der in Mönchengladbach Wasser, Strom, Gas und ÖPNV betreibt (und noch etwas Kleinkram wie Schwimmbäder, die komplette Liste ist ziemlich lang und jetzt grade irrelevant).

Worauf hier angespielt wird ist die Überlegung, im Noch-JHQ der NATO einen Windpark anzulegen. Das Gebiet ist gewaltig und noch weiss niemand, was damit geschehen soll. Es gab in der Vergangenheit aber Signale, dass die NVV hier einen großen Windpark plant. Davon hat sie nun wieder Abstand genommen.
Beine fasst dies mit den Worten "Sicher ist aber: Es wird keine großen Parks geben" zusammen. Das nun ist weder richtig noch falsch, sondenr fällt vielmehr unter "Wir werden ja sehen."

Das JHQ zumindest teilweise für einen Windpark zu nutzen ist derzeit mein absolutes Lieblingsprojekt unter meinen politischen Vorhaben. Ein so gewaltiges Gelände mit Ost-West-Ausrichtung (also genau im Wind), zu dem niemand ein Nutzungskonzept hat, nicht dazu zu nutzen, wäre in meinen Augen ein halbes Verbrechen. Der Braunkohlentagebau Garzweiler II wird in einigen Jahren an der Stadtgrenze entlangschaben, CASTORen rollen im Frühjahr über Kreuz Wanlo und wir tun nichts, um den RWE mit lokal genutzten nachhaltigen Energien Widerstand entgegenzusetzen?
Das einzige, was offenbar stimmt ist: Die NVV wird keine großen Windparks bauen.
Nun, wenn die NVV gerne darauf verzichtet, Geld zu verdienen, möge sie das tun. Sie ist nicht der einzige Betreiber von Windrädern. Und wenn die NVV nicht will, kümmer ich mich halt um einen anderen Interessenten. Oder unfähig ist, wie bei der Biogasanlage, die mit anderem Standort und Grünabfall- statt Maisbefeuerung kein Problem gewesen wäre. Ich hab da ne lange Liste potenzieller Interessenten für eine Investition in einen Nachhaltigen Energiepark Rheindahlen, die ich dann in nächster Zeit mal anschreiben werde.

Was auf gar keinen Fall passieren darf ist, dass diese einmalige Chance, ein so großes Gelände (alles in allem 8 km2) nutzen zu können, verpufft. Würde dieses Gebiet gut geplant und konsequent für die Ernte nachhaltiger Energien (Wind, Solar, Kompostgas, Speicheranlagen) umgebaut werden, würde ich prophezeien, dass man die Stadt MG damit über den Daumen gepeilt 2020 auf 100% Ökostrom umstellen kann (rechnerisch, weil wohl trotzdem weiter Kohlestrom die Leitungen verstopfen wird). Und ganz nebenbei kommen bei einem solchen Riesenprojekt ordentlich Aufträge für die örtliche Wirtschaft rein. Von der psychologischen Wirkung, in einer aktuell eher dahinvegetierenden Stadt endlich mal wieder ein großes Projekt Richtung Zukunft zu haben, ganz zu schweigen.
Das nenne ich nun wirklich ein Ziel, für das sich der Aufwand lohnt. Eine Stadt mit einer Viertelmillion Einwohnern, die sich komplett selbst mit Strom versorgen kann. Und dann noch CO2-frei. Sowas gibt es noch nicht.

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